Die heutige Pflanzen habe ich als Kind gehasst (aber ich kenne kein Kind, das diese Pflanze liebt), heute esse ich sie gerne. Vor allem in der Winterzeit. Doch nicht nur kulinarisch ist sie zu Rindfleisch eine Bereicherung, sondern auch in der Volksmedizin hat sie ihren Platz.
Die in Bayern als “Kreen“ bezeichnete Pflanze wird dank ihrer scharfen Senföle gerne bei Husten verwendet. Wem seine Nase zu sitzt, der reibe einfach ein kleines Stück für eine Meerrettichsahne und ruckzuck läuft alles wieder. Aus Nase, aber auch aus den Augen. Die Sahne reicht man dann zu Fisch. Selbstgemachte Meerrettichsahne ist ein scharfer Genuss.
Aber Achtung: Wer zu viel nimmt muss mit Reizungen im Magen, Darm und an den Nieren rechnen. Auch bei Berührungen mit der Haut kann es zu Reizungen kommen. Aber bei normalem Umgang ist nichts zu befürchten.
Ein Tipp von Bruder Josephel: nur so viel reiben wie man direkt braucht, denn sonst verfliegen die Senföle schnell. Auch sollte man den Meerrettich nicht mitkochen.
Jetzt, wo so langsam die letzten Blätter gefallen sind sieht man wieder die Mistel, die als Halbschmarotzer auf ihren Wirtsbaum angewiesen ist.
Die Mistel ist schon lange als Heilmittel bekannt und wird in der Volksheilkunde gegen Fallsucht und Schwindelanfälle genutzt. Heute gilt sie als Wundermittel bei Krebserkrankungen, doch auch hier gilt wie immer:" Fragen sie ihren Arzt oder Apotheker."
Der Mistel wurde immer schon viel Mystisches zugeschrieben. Wenn eine Frau eine Mistel an einem Apfelbaum findet, wird sie bald heiraten. Oder eine Mistel über dem Bett soll vor Albträumen schützen. Ob das alles hilft, einfach ausprobieren.
Bei uns kennt man nur noch den Brauch, in der Weihnachtszeit einen Mistelzweig aufzuhängen. Wenn "man" dann eine Frau darunter führt, darf man sie küssen. Ich finde das sollte auch umgekehrt gelten.
Winterzeit ist Erkältungszeit... Doch hier gibt es allerlei im Wald, auf den Wiesen und im Garten zu finden, das gerade dann helfen kann.
Heute stelle ich euch den Efeu vor. Der Efeu schlingt sich an Bäumen und Hauswänden hoch. Man findet ihn auch in Gärten als Bodendecker. Ihn kann man das ganze Jahr ernten, wobei jetzt im Herbst vor der Blüte die meisten Inhaltstoffe zu finden sind.
Aber ACHTUNG: Man sollte nie die Früchte sammeln, die sind nämlich giftig. Ich empfehle für Menschen, die sich nicht sicher sind Prospan aus der Apotheke, dort finden wir den Efeu wieder. Efeu mit seinen Saponinen ist ein herrliches Hustenmittel.
Doch auch für die Schönheit ist Efeu zu gebrauchen. Man nimmt eine Handvoll frisch geschnittener Blätter, gibt sie in einen viertel Liter Milch, lässt sie dann 15-25 Minuten köcheln. So hat man sich schnell eine Cellulitismilch hergestellt, die dann erkaltet auf die betroffene Stelle aufgetragen wird.
Ach ja, kleingeschnittene Blätter über Nacht eingelegt ergeben ein prima Waschmittel für Haut, Kopf, Klamotten und Geschirr.
Einfach mal probieren. Der Umwelt zuliebe...
Es ist Herbst, die Blätter fallen. Doch ein Baum sticht heraus: die Quitte. Jetzt im Herbst ist sie leicht an ihren Früchten zu erkennen. Es gibt zwei Sorten: die Apfel-und die Birnenquitte. Nicht der Geschmack macht den Unterschied, sondern die Form.
Schon bei den alten Griechen war sie als Liebes – und Götterfrucht bekannt.
Und auch Hildegard von Bingen sagt über sie: „ Der Quittenbaum ist schlau. Gekocht ist seine Frucht den Kranken und Gesunden bekömmlich. Er unterdrückt die Gicht und wenn der Mensch Geschwüre oder etwas Übelriechendes in sich hat, so koche und brate er die Frucht und esse sie oft und lege sie auf die Geschwüre und er wird geheilt werden."
Ich benutze auch die Kerne. Bei einem rauen Hals lutsche ich die Kerne. Es entsteht ein wenig Schleim, der sich auf den rauen Rachen legt und ihn beruhigt.
Aber auch als Gelee und Marmelade schmeckt sie hervorragend. Versuch doch mal eine Bratquitte, die genauso wie ein Bratapfel gemacht wird. Lecker...
Mit ihren fröhlichen Blüten schlängelt sich die Kapuzinerkresse das Spalier hoch, das ich ihr angeboten habe. Sie blüht bis zum ersten Frost. Diese Pflanze hat es in sich, als pflanzliches Antibiotikum wird sie bei Harnwegsentzündungen genutzt und auch bei einer angekündigten Erkältung. Der verdünnte Saft ist ein natürliches Mittel gegen Haarausfall.
Doch auch ihre scharfen, nach Senf schmeckenden Blüten und Blätter runden jeden Salat optisch und geschmacklich auf.
Wer Sie im Garten hat, der nehme sie als kleinen Snack. Täglich eine Blüte oder zwei, die schmeckt und reinigt. Doch Achtung: sie wurde auch als Aphrodisiakum verwendet, denn wenn sie gemeinsam mit Alkohol gegessen wird, verträgt man diesen schlechter und man verliert schneller Hemmungen. Also aufpassen:)
Man sollte sie auch nicht in Unmengen verspeisen, da große Mengen den Magen-Darmtrakt reizen können.
Jetzt trifft man sie wieder an Straßen- und Wegesrändern: Die Wegwarte. Sie fällt auf mit ihren schönen hellblauen Blüten, die dann am Nachmittag verblüht sind.
Doch auch schon früher erkannte man die Heilwirkung : Man verwendete sie bei Beschwerden, die durch Stoffwechselstörungen verursacht wurden. Ein Wegwartetee ist ein bitteres Kräftigungs- und Anregungsmittel. Aus den Blüten kann man nach Tabernaemontanus einen Zucker herstellen. Man pflückt einen Teil Blüten, zerstößt ihn im Mörser und vermischt ihn mit drei Teilen braunen Zucker. Das Ganze wird in ein Schraubglas abgefühlt und in die Sonne gestellt. Der dadurch entstandene Honig ist lange haltbar. Der Honig wird löffelweise eingenommen.Auf geht’s sie wartet auf uns. Die Wegwarte.
Achtung: sehr giftig!!
Der Fingerhut ist eine der giftigsten Pflanzen Europas, und deswegen ist jede Selbstbehandlung strengstens verboten....
Jetzt sieht man sie wieder an Waldrändern und nach Kahlschlägen. Obwohl sie so giftig ist, ist sie ein hervorragendes Herzmittel. Sie ist in unserer Zeit nicht wegzudenken. Ich mag die Pflanze weil sie einfach schön ist. Es gibt sie auch in weiß, aber die ist ebenfalls giftig. Doch keine Angst, sie springt uns nicht an oder steigt in unser Haus. Sich einfach an der Schönheit erfreuen, dann kann nichts passieren. Viel Spaß beim Anschauen:)
Das Schöllkraut findet man an Wegesrändern, Schuttplätzen, am Waldrand und Zäunen, aber auch an alten verlassenen Gebäuden.
Das gelb leuchtende Kraut ist auch als Warzenkraut bekannt. Der gelbe Saft der aus den abgebrochenen Stängeln fließt soll bei Hühneraugen und Warzen helfen. Man tupft diesen Saft auf die betroffene Stelle, bis die Warze oder das Hühnerauge verschwunden ist.
Das Schöllkraut wird innerlich auch bei Gallen- und Leberbeschwerden eingesetzt, doch weil die Pflanze mehrere Alkaloide enthält zählt sie eigentlich zu den Giftpflanzen, und bei innerlicher Anwendung darf sie nur nach Absprache mit Ärzten und/oder Heilpraktikern genutzt werden. Äußerlich ist bei einer sachgemäßen Anwendung nicht mit Komplikationen zu rechnen.
Ich habe sie mir in den Garten geholt und freue mich über ihre schlichte und doch schöne Art beim Blühen.
Der Spitzwegerich ist ein großes Heilkraut. Er hilft uns bei Wunden und Husten, bei Fliegen–und Brennnesselstichen. Er reinigt das Blut, seine Samen erleichtert das Abführen und zusätzlich ist er ein gutes Vogel- und Hühnerfutter. Man kann ihn aber auch wie Spinat zubereiten. Ein Wahnsinnskraut.
Hildegard von Bingen sagt zum Spitzwegerich: “ Wer von Stechen geplagt wird, der koche die Blätter in Wasser, drücke das Wasser aus und lege dieses auf die Stelle, wo es schmerzt. Das Stechen wird weichen. Wenn aber einem Menschen ein Knochen zerbrochen ist, schneide er die Wurzel in Honig und esse davon täglich auf nüchternen Magen. Und er koche die Blätter mit Wasser und lege sie warm auf die gebrochene Stelle und sie wird heilen.“
Wo finde ich dieses „Superkraut“? Fast überall: auf der Wiese, Schuttplätzen und oft am Wegesrand. Oder macht es wie ich, grabt eine oder zwei Pflanzen aus und setzt sie dann in euren Garten oder Wiese, sie vermehrt sich dort leicht und ihr habt sie dann immer zur Hand. Wenn euch mal was gestochen hat, reibt frische Blätter zwischen den Fingern oder Händen bis der Saft austritt und legt sie dann auf den Stich, ihr werdet sofort Linderung bekommen. Kinder hören sofort auf zu weinen. Und so etwas wächst bei uns. Augen auf....
Die Arzneipflanze des Jahres 2019 ist der Weißdorn
Der bis zu 3 Meter hohe Strauch oder Baum ist eine der wichtigsten Heilpflanzen und wird bei Bluthochdruck, Herzschwäche, Erschöpfungszuständen, Schlaflosigkeit, Verdauungsbeschwerden und vielem mehr angewandt. Im Frühjahr werden die Blüten und jungen Blätter gesammelt und im Herbst die roten Früchte, die dann als Tee oder Tinktur verarbeitet werden. Da die Wirkung nicht sofort einsetzt, braucht es Geduld und Ausdauer. Da der Weißdorn zu den wenigen Heilpflanzen zählt, die keine Nebenwirkungen hat, ist eine längere Einnahme auch kein Problem. Hier gilt aber auch wieder: Fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.
Aus den Früchten lasst sich eine Marmelade kochen, die sicherlich in Notzeiten schmeckt. Allerdings greife doch gerne auf andere Früchte zurück. Aber jeder hat da so seinen eigenen Geschmack, einfach mal ausprobieren.
Diese Pflanze ist heute kaum noch in unseren schattigen Laub-und Mischwäldern zu finden. Daher möchte ich sie heute vorstellen : Das Lungenkraut.
Schon Hildegard v. Bingen schrieb über die Nutzung des Lungenkrautes folgendes: „Es taugt nicht viel zum Nutzen der Menschen. Aber der Mensch dessen Lungen aufgeblasen ist, so das er hustet und nur mühsam atmet, der koche Lungenkraut in Wein und trinke den nüchtern, und er wird geheilt sein."
Das Lungenkraut, das nach der Schneeschmelze zeitig blüht und die ersten Farbtupfer in die graue Natur zeichnet, fällt durch die blauen und rot blühenden Blüten besonders auf. Dieses sind die ersten Futterquellen für Bienen. Deswegen sollten auch Imker Lungenkraut neben dem Bienenkasten pflanzen. Der Honig wird dann besonders lecker.
Auch wie ich, kann man die Pflanze sehr gut im Garten anpflanzen
Hurra, hurra, der Hamamelis ist wieder da. So könnte ich frohlocken, wenn noch im Winter der Hamamelis mit seinen gelben Blüten den nicht mehr so weiten Frühling ankündigt.
Doch nicht nur deswegen ist der Hamamelis ein vertrauter Freund, nein, auch seine Heilwirkung kann man sich zunutze machen. Die Zaubernuss, so wird er auch genannt, wird vor allem wegen seiner reichlich vorhandenen Gerbstoffe sehr geschätzt. Sie wird bei Hämorrhoiden, Durchfallerkrankungen und auch bei Entzündung von Zahnfleisch und Mundschleimhaut eingesetzt. Es werden Blätter, hauptsächlich aber die Rinde als Tee oder Tinktur verwendet. Man kann aber auch eine Salbe herstellen.
Wie ihr seht ist er wirklich ein Zauberstrauch, den man in Vorgärten findet und der bis zu 8m hoch werden kann.
Die heutige Pflanze, die ich vorstellen möchte, fällt schon durch ihre Schönheit auf: „der Augentrost“. Wie der Name schon verrät ist der Augentrost ein altes Heilkraut für die Augen. In einem Säckchen auf der Brust getragen soll der Augentrost gegen verschiedene Augenkrankheiten helfen, aber seine Wirkung auch bei schwindender Sehkraft voll ausschöpfen. Auch der griechische Name Euphosie (=Frohsinn) ist ein gut gewählter Name und man wird wirklich froh wenn man sie entdeckt hat. Leider wächst der Halbschmarotzer bei uns im Norden nicht, bzw. ich habe ihn noch nicht entdeckt. Meistens finde ich sie in Süddeutschland. Doch nicht nur für die Augen ist er ein Trost, sondern man kann ihn auch zur Gedächtnisstärkung einnehmen. Aber auch bei Heuschnupfen und nach übermäßigem Alkoholgenuss kann er seine Wirkung zeigen. In der Volksmedizin als Tee eingenommen wird er bei Augenschwäche, Heiserkeit Magenschwäche und Kopfschmerzen verwendet.
Haltet im nächsten Urlaub die Augen auf nach der hübschen und doch so wertvollen Heilpflanze.
Die heutige Pflanze kennt ein Jeder: die Zwiebel.
Ja, auch sie war früher eine sehr geschätzte Heilpflanze. Gerade die frische rohe Zwiebel wirkt verdauungsfördernd, wassertreibend, wundheilend und beruhigend bei Insektenstichen. Auch jetzt in der Erkältungszeit hilft sie bei Schnupfen, Halsentzündungen und lindert Husten. Natürlich sollte sie in keinem Salat fehlen, denn ihre Schärfe und Süße geben die besondere Note. Auch in Weingegenden, wo die Zwiebel im Zwiebelkuchen ihren ganzen Geschmack zeigt und beim Genuss des neuen Weines ihre reinigende und verdauungsförderte Wirkung, liebt man sie besonders. Doch auch von der meist weggeworfenen Zwiebelschale, kann man einen herrlichen Sud herstellen, den man dann zum Färben der Haare oder Stoffen benutzen kann. Vor allem zur Osterzeit, zum Eier färben als chemiefreie Variante, ist der Schalensud sehr geeignet.
Esst mehr Zwiebeln, oder wie man im Badischen sagt. „Wenn die Sonne lacht und des Ärschle brummt, isch`s Herzle gsund….
Die heutige Pflanze ist ein 1 bis 3 Meter hoher Strauch. Er war eigentlich erst für den Oktober vorgesehen. Zu meinem Erstaunen musste ich allerdings festellen, dass die Schlehe dieses Jahr, wie alles, einen Monat früher reif ist. Was aber nicht heißt, dass sie schon genießbar ist. Sie braucht Frost, den man in der Kühltruhe auch künstlich erzeugen kann. Ein bis zwei Tage in der Truhe und man kann sie zu Marmelade oder Saft verarbeiten.
Natürlich kann man warten bis der erste Frost die Schlehen genießbar macht, aber dann heißt es schnell sein, um den Vögeln zuvor zu kommen.
Auch die Blätter, und vor allem die Blüten, werden in der Volksheilkunde als mildes Abführmittel, zur Blutreinigung und bei Magenkrämpfen genutzt. Man kocht dann einen Tee daraus.
Die leicht säuerliche Marmelade eignet sich sehr gut zu einem würzigen Käse. Außerdem kann sie, sowie der Saft, morgens gleich nach dem Aufstehen zum Appetit anregen genommen werden. Somit bekommen wir Lust auf das Frühstück und gehen nicht mit leerem Magen aus dem Haus.
Der Schlehenfeuer, der in Rum und Zucker eingelegte Früchte enthält, ist ein beliebtes Wintergetränk.
Übrigens sollte man die ersten drei Schlehenblüten des Jahres essen, so bleibt man das ganze Jahr gesund....
Heute stelle ich nur einen Teil einer Pflanze vor und das hat seinen Grund. Denn jetzt im August ist die Zeit, die Samen der Brennnesseln zu sammeln. Die Brennnessel kennt ein Jeder, und jeder hat einmal die brennende Erfahrung mit ihr gemacht.
Meistens werden von der Brennnessel die Wurzeln bei altersbedingter Prostatavergrößerung verwendet und die Blätter im Frühjahr bei einer Entschlackungstour.
Doch Wenige wissen, dass die Brennnesselsamen unser Superfood schlechthin sind. Ob über das Müsli, in den Salat oder in die Suppe eingestreut, wirken die vielen Inhaltsstoffe wie Eisen, Kalzium, Carotinoide und Chlorophyll auf unseren Körper. Doch auch die vielen Vitamine und der hohe Eiweißgehalt, der besonders für Sportler eine Rolle spielt, sollte erwähnt werden.
Die Samen haben einen leicht nussigen Geschmack, der beim Anrösten noch besser zur Geltung kommt. Mit ein wenig Knoblauch und Olivenöl unter Tomaten gemischt, ist es ein herrlicher Sommersnack.
Also auf, und Brennnesseln sammeln.
Übrigens: die Samen waren im Kloster verboten, weil sie die Libido steigern, also noch ein Grund mehr zum Sammeln…
Die heutige Pflanze, die ich vorstellen möchte ist der Baldrian. Sie wächst als Kulturpflanze in unseren Gärten, aber man findet sie jetzt auch oft in Straßengräben.
Die ausdauernde Pflanze, die bis zu einem Meter hoch wird, ist in unserer Gesellschaft durch ihre beruhigende Heilkraft bekannt. Dafür wird die Wurzel verwendet.
Laut Apotheker Pahlow ist hier das Motto: Viel hilft viel! Um eine Wirkung zu erziehlen, helfen nicht 5-10 Tropfen der Tinktur, sondern 30 -50 Tropfen. Vor allem bei nervösen Reizzuständen und Prüfungen kann die Tinktur eine halbe Stunde vor einer Prüfung eingenommen werden. Man nimmt einen Teelöffel.
Auch der Tee hat die gleiche beruhigende Wirkung. In alten Schriften wird der Baldrian auch als Heilmittel bei Frauenleiden eingesetzt. Die entspannende und krampflösende Pflanze sollte somit in keinem Haushalt fehlen.
P.S. Da man die Blätter ähnlich wie Spinat zubereiten kann, bin ich ja davon überzeugt, dass es das Leibgericht unserer Fußballmannschaftwährend während der WM war.
Heute stelle ich einen Baum vor, der mit seinen herrlichen Früchten einem jeden bekannt ist: der Walnussbaum.
Er erreicht eine Höhe von ca. 20 Metern und wird bei uns kultiviert. Die im Herbst reifen Früchte gehören zum gesündesten was unsere heimische Flora zu bieten hat. Täglich 40 Gramm genossen, wirkt die Nuss gesundheitsfördernd. Doch Achtung: sie hat auch sehr viele Kalorien. Sie gehört zu unserem heimischen Superfood. Jetzt, Ende Juni, kann man aus den grünen Früchten herrlich schmeckende Sachen zaubern, zum Beispiel den Vin de Noix, oder eine Tapenade, die herrlich zu Käse passt. Und nicht zuletzt die süß eingelegten Johanninüsse (Rezept gib es bei Bruder Josephel). Am 24.6. ist übrigens Johannistag!
Es ist mit viel Aufwand und Zeit verbunden all dies herzustellen, aber es lohnt sich.
Doch auch die Heilwirkung sollte nicht unterschätzt werden. In der Volksheilkunde werden vor allem die Blätter verwendet, die zu den Gerbstoffdrogen zählen und bei entzündeten Schleimhäuten eingesetzt werden. Auch bei verschiedenen Hautkrankheiten, wie Ekzeme, Akne oder Frostschäden ist ein Tee aus Blättern äußerlich wie innerlich hilfreich.
Oft finden wir alte Bäume in unseren Hausgärten und dort wurden dann im Sommer die Kleinkinder zum Schlafen hingelegt, denn er spendet Schatten und der Geruch, den ich herrlich finde, ist auch ein gutes Fliegenabwehrmittel. Pflückt euch mal ein Blatt und zerreibt es in den Fingern, sofort wird euch der Duft überraschen.
Die heutige Pflanze, die ich heute vorstellen möchte, ist der Waldmeister. Ich verbinde zwei Sachen mit ihm aus meiner Kindheit: Waldmeistereis und Ahoi Brause. Heute ist es eher die Waldmeisterbowle. (Siehe Bruder Josephel)
Wie kommt der Waldmeister zu seinem Namen? (Das habe ich heute mal beim Kleingärtnerverrein Phoenix-Harburg e.v. geklaut. Danke)
Für den Namen Waldmeister gibt es verschiedene Deutungen: Die Bedeutung der wörtlichen Beschreibung ist: „Meister des Waldes“, also die erste und wichtigste Pflanze im Wald, oder auch im Sinne einer im Walde wachsenden Pflanze mit meisterhafter Heilkraft. Diese Deutungen werden als unwahrscheinlich angesehen. Eine wahrscheinlichere Vermutung ist, dass Waldmeister aus dem Namen Waldmeier entstanden ist. Meier ist dabei die damalige Bezeichnung für Asperula-Gewächse, zu denen der Waldmeister gehört. Der Begriff Meier wird wiederum als Variante der Pflanzenbezeichnung Miere verstanden, die seit dem 15. Jahrhundert als myer bekannt ist. Da schon vor der Zeit des Naturwissenschaftlers Carl von Linné die Miere als Begriff für die Asperula-Gewächse mit einschloss, ist davon auszugehen, daß der Name des Waldmeisters diesen Ursprung hat. (Kleingärtnerverein Phoenix-Harburg e.V.)
Die Pflanze erreicht eine Höhe von 20-30 cm und man findet sie in schattigen Buchenwäldern, doch auch in unseren Hausgärten fühlt sie sich wohl. Wenn sie sich wohl fühlt, verbreitet sie sich schnell und verbreitet dann diesen herrlichen Duft, der aber erst richtig zur Geltung kommt, wenn man sie trocknet.
Neben der schon erwähnten Maibowle wird sie auch in der Heilkunde verwendet, denn sie stärkt und reinigt die Leber und reinigt das Blut. 2-3 Tassen Tee über den Tag verteilt getrunken sind wirksam. Bei Waldmeister gilt die Regel: „eher gering als zu hoch dosieren!“. Waldmeister macht ein frohes Herz und heilt allerlei Altersleiden heißt es in alten Kräuterbüchern.
Wer aber den Duft des Waldmeisters richtig liebt (dafür ist das Cumarin verantwortlich), der verstreue den getrockneten Waldmeister auf dem Boden und fege ihn dann zusammen. Der herrliche Duft verteilt sich dann im ganzen Raum.
Heute stelle ich einen Klassiker der Wildkräuter vor: den Bärlauch.
Schon Pfarrer Künzle meinte zum Bärlauch: " Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch." Dieses machten sich seit jeher auch die Bären zunutze und aßen im Frühjahr reichlich vom Bärlauch. Daher der Name:)
Ich freue mich auch jedes Jahr wenn die grünen Spitzen aus dem Boden schauen, denn jetzt wird es Frühling. Gottseidank...
Ich freue mich schon auf das Bärlauchpesto, als Beigabe zum Salat. Eine wunderbare Bärlauchbutter, die man gut einfrieren kann und somit im Sommer beim Grillen benutzen kann.
Oft liest man, wenn der Bärlauch verblüht ist dann wird er giftig. Das ist natürlich Unsinn. Sammeln Sie ruhig einmal eine Handvoll Blüten und legen diese in Essig ein. Nach 3- 4 Wochen ergibt es einen sehr schmackhaften Bärlauchessig.
ACHTUNG: Bärlauchblätter sind den giftigen Blättern des Maiglöckchens und den Blättern der tödlich giftigen Herbstzeitlosen sehr ähnlich. Der starke Geruch nach Knoblauch beim Zerreiben der Bärlauchblätter kann hier eine brauchbare Unterscheidungshilfe sein.
Wenn jetzt endlich der Frühling so langsam aus der Ecke kriecht, fällt uns ein etwa 6 Meter hoher Baum mit seinen gelben Blüten auf. Nein, es ist nicht die Zaubernuss, (denn die blüht früher, meist Januar und Februar) und auch nicht die Forsythie (meist April und Mai), sondern die Kornelkirsche. Man findet sie meistens in unseren Gärten und oft findet sie nach der Blüte erst wieder Beachtung, wenn die wohlschmeckenden dunkelroten Früchte auf den Boden fallen. Den Wenigsten ist bekannt, dass man aus den Früchten einen herrlichen Saft oder Marmelade herstellen kann.
Aber auch aus den unreifen grünen Früchte lassen sich herrlich und schmackhafte Oliven herstellen. Ich werde Bruder Josephel mal nach einem Rezept fragen .
Schon Hildegard von Bingen sagte über die Kornelkirsche Folgendes: „ Wer die Frucht isst, den verletzt sie nicht, denn sie reinigt den kranken und schwachen Magen. Sie ist der Gesundheit dienlich.“
Aber auch in der Volksmedizin wird aus Blättern, Knospen und Rinde eine Salbe für Verletzungen hergestellt, die auch gut gegen Krampfadern wirkt.
Ein Tee aus Knospen, Blättern und Rinde war ein Mittel gegen Gastritis, Fieber und Durchfallerkrankung.
Ich selber benutze sie wegen des guten und eigenen Geschmackes. Sie sollten aber reif sein, und dann heißt es schnell ernten denn unsere Vögel wissen auch was gut ist.
Diesen Monat möchte ich euch die Mispel vorstellen.
Jetzt werden viele sagen: Ach ja, die Nester, die in Bäumen wachsen und unter denen man sich küssen sollte an Weihnachten. NEIN, das ist die Mistel und hat mit der Mispel gar nichts zu tun.
Die Mispel ist ein Großstrauch, der bis zu 8 Meter hoch werden kann und bei uns ab Mai blüht. Man sieht sie kaum noch und sie ist eine vergessene Frucht. Das liegt wohl daran, dass sie schwer zu verarbeiten ist. Erntezeitpunkt ist nach dem ersten Frost, oder man legt sie in die Tiefkühltruhe. Danach muss man sie schälen und von den Kernen befreien, alles mit viel Mühe verbunden.
Aber es lohnt sich, denn der Geschmack, der an Apfel und Marzipan erinnert, erweitert die Palette für Marmelade, Kuchen und Liköre. Auch Hildegard von Bingen lobte die Frucht: "Die Mispel ist für gesunde und kranke Menschen gut zu essen, wie viel man auch immer davon isst, denn sie reinigt das Blut und lässt das Fleisch wachsen. Wer Fieber leidet, der soll ihre Wurzel zu Pulver stoßen und dieses Pulver in Wein oft nüchtern nehmen, dann wird es vergehen."
Wenn ihr die Augen offen haltet, dann werdet ihr sie finden. So wie meine Frau, die bei ihren Nachsorgen einen Baum voller Früchte entdeckt hat. Dann einfach mal klingeln und fragen ob man ein paar pflücken kann. Meist ist das gar kein Problem. Oder pflanzt sie bei euch in den Garten.
Viel Spaß beim Nachkochen.
Ach ja, im Saarland heißt sie "Hundsärschle", und bei genauem Hinschauen weiß man auch warum.
Die Vogelmiere ist ein Nelkengewächs.
Jetzt, wo die Uhr auf Winterzeit umgestellt ist, wird es schwierig noch etwas Grünes zu finden, das auch noch schmeckt.
Diese Pflanze lässt sich nicht abschrecken und jammert nicht bei Hitze oder Kälte. Selbst unter Schnee wächst sie weiter, das ist die Vogelmiere.
Man findet sie überall auf Äckern, Schuttplätzen, in Gärten, am Wegesrand und auf dem Waldboden. Bei mir ist mal wieder eine im Blumenkübel gelandet und wird reichlich zum Salat oder als Pesto verzehrt.
Sebastian Kneipp sagte über die Vogelmiere: Man kann die Vogelmiere recht passend auch ein Lungenkraut nennen, weil es auflösend und schleimlösend wirkt und bei Blutbrechen und Bluthusten, sowie bei Hämorrhoiden, bei Nieren und Blasenverschleimung sehr gute Dienste leistet.
Auch äußerlich ist die Vogelmiere sehr wirksam bei offenen Schäden, Ausschlägen und allen faulen Geschwüren. Mischt man ihm noch Spitzwegerich und Zinnkraut bei, so kann man damit große Erfolge erzielen.
Im Kloster Sankt Severin in Kaufbeuren macht man ein gutes Balsam daraus, das bei Hautirritationen sehr gut hilft.
Der Rettich ist mir schon seit meiner Kindheit bekannt, denn immer wenn ich Husten hatte machte mir meine Mutter einen Hustensaft aus dem schwarzen Rettich, der auch noch lecker schmeckte.
Man stellt ihn folgendermaßen her:
Man nehme einen schwarzen Rettich, schneidet die Kappe ab und höhlt ihn aus. Man füllt ihn mit braunem Kandiszucker und nach einigen Stunden hat sich der Zucker aufgelöst. Diesen Saft nimmt man Löffelweise über den ganzen Tag verteilt.
So mache ich es heute noch.
Aber auch bei Gallen- und Leberbeschwerden gilt er als sehr wirksam.
"Den Rettich zu salzen sei zwar sehr beliebt, aber doch ungesund", so sagt Pfarrer Kneipp.
Es gibt in Süddeutschland weniger Gallenblasenentzündungen als im Norden, und man glaubt dieses könne man dem Rettich zuschreiben. Denn im Süden wird er viel häufiger gegessen.
Welche Sorte und Farbe ist jedem selbst überlassen.
Der schwarze Rettich hat allerdings mehr Schärfe und da uns diese Schärfe hilft, sollte man ihn zu Heilzwecken bevorzugen.
Wie sagte schon Hippokrates: "Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel, und Eure Heilmittel sollen Eure Nahrungsmittel sein...."
Sie gehört zur Familie der Seifenbaumgewächsen.
Heute stelle ich mal wieder eine Pflanze vor, bzw. einen Baum, den eigentlich jeder kennt. Die Rosskastanie.
Wie kommt die Roßkastanie zu ihrem Namen? Also, das war so: Mein Ur-Ur-Urgroßvater väterlicherseits ist mit Alexander Humboldt auf der Mayflower als Zeichner bei seinen botanischen Exkursionen mitgefahren, und weil er so wundervoll gezeichnet hat, sagte Alex, wie ihn mein Ur-Ur-Urgroßvater zu nennen pflegte, er dürfte bei dieser Pflanze seinen Namen verwenden. So wurde aus der Kastanie die Roßkastanie. Natürlich alles Quatsch.
Jetzt ernsthaft zur Sache: Der Name Rosskastanie stammt von den Pferden, bzw. dem Wild, da man sie ihnen zu Fressen gab.
Für uns Menschen ist sie erst durch langes Wässern als Mehlersatz genießbar. Das ist gut zu wissen, obwohl ich hoffe, dass solche Zeiten nicht mehr kommen.
Im Jahre 1896, durch einen französischen Arzt erforscht, wurde die Rosskastanie bei Hämorrhoiden und dem gesamten Gefäßsystem, vor allem den Venen eingesetzt. Noch heute findet sie hier ihre Verwendung.
Mein Vater hatte immer drei Rosskastanien in der Hosentasche, die Kreuzschmerzen, wie er sagte, vorbeugen sollten. Das tue ich ihm gleich.
Leider sieht es nicht so rosig aus mit unserer Rosskastanie, denn schon frühzeitig werden die Blätter braun und fallen. Früchte gibt es auch kaum. Grund dafür sind die Larven der Kastanienminiermotte.
Ich hoffe, dass sich diese wunderschönen Bäume selber helfen können, aber auch wir können etwas dafür tun. Nistmöglichkeiten für Blaumeisen, Schwalben und Mauerseglern schaffen, denn die gehören zu den natürlichen Fressfeinden.
Nun noch einmal zur Frucht der Kastanie, die botanisch nichts mit unserer Esskastanie zu tun hat, aber außer als Medizin, bei mir einen Platz als Waschmittel gefunden hat. Durch die Saponine eignet sie sich bestens als Waschmittel. 5 frische Kastanien vierteln, über Nacht in 250 ml Wasser einlegen. Dabei immer mal schütteln, wenn man daran vorbei geht. Tags darauf die Flüssigkeit über ein Sieb in den Hauptwaschgang füllen und die Maschine normal starten. Fertig .
Die Wäsche ist genauso sauber wie mit herkömmlichen Waschmitteln. Wer noch Duft braucht, Zitronensäure oder Essig ins Weichspülfach, und ein bis fünf Tropfen ätherisches Öl nach Gusto. Und schon duftet es nach Frühling.
Haarshampoo, Duschgel u.s.w. können ebenfalls damit hergestellt werden.
Lasst die indischen Waschnüsse im Regal, wir haben Rosskastanie.
Jetzt sieht man sie wieder überall, die roten Beeren der Eberesche.
Ich höre immer bei meinen Kräuterführungen: die ist doch giftig. JEIN...
Natürlich ist sie roh und in rauen Mengen gegessen giftig und löst unwideruflich Übelkeit und Erbrechen hervor, aber sie schmeckt roh so scheußlich, dass schon bei dem Versuch eine einzige Beere zu essen die Lust darauf vergeht.
Anders ist es wenn sie gekocht werden. Dann verschwindet nämlich die Parasorbinsäure weitgehend und wir erhalten ein köstliches Mus, das wir dann zu einer Marmelade oder einem Gelee (Saftgewinnung) verarbeiten können. Diese bittere Marmelade ist nicht jedermanns Geschmack, aber zu einem Käse eine herrlich schmeckende Überraschung.
In der Volksheilkunde wird das Mus bei Appetitlosigkeit und Magenverstimmung verabreicht.
Wenn Ihr mal die Möglichkeit habt in der Alpenküche einen Vogelbeerschnaps zu probieren, dann tut es. Es ist eine Bereicherung für die Geschmacksnerven.
Das Mädesüß ist ein Rosengewächs, und es ist nicht so, dass das Mädesüß die Mädchen süß macht, sondern der Name kommt von der Mahd.
Die Mahd entsteht beim Mähen, und beim Mähen des Heilkrautes duftet das Heu herrlich nach Vanille. Diesen Duft machen wir uns in der Küche zu eigen.
Mit diesem Aroma lässt sich ein leckeres Panna Cotta oder Erdbeertiramisu zaubern. Auch Bruder Josephel beschreibt es beim wohlschmeckendes Eis.
Ä guede, wie ma im Badischen sagt.
Doch auch als Heilpflanze hat sie einen Platz in meiner Kräuterapotheke. Durch ihren Gehalt an Salicylsäure verwende ich sie bei einer beginnenden Erkältung. In der Volksheilkunde wird sie auch bei Gicht und Rheumatismus verwendet. Bei Salicylsäureunverträglichkeit und/ oder bei Einnahme von Blutverdünnern sollte das Mädesüß nicht verwendet werden.
Auch hier gilt: Erst den Arzt oder Apotheker fragen.
Jetzt trifft man das Mädesüß überall an den Entwässerungsgräben. Es lohnt sich mal anzuhalten und an ihr zu schnuppern. Viel Spaß dabei!
In Süddeutschland wird er auch Holler oder Holder genannt.
"Vor dem Holler macht man einen Knicks oder zieht den Hut".
Mit welchem Respekt man dem Holunder früher begegnete zeigt schon, dass er für viele Leiden zuständig war. Jeder Hof oder jedes Haus hatte einen Holunderbusch und schon seit Urzeiten galt er als Baum des Hauses und des häuslichen Friedens.
Seine Heilwirkung bei Fieber ist nicht zu unterschätzen. Hier bereitet man aus frischen oder getrockneten Holunderblüten einen Tee zu. Die Blüten zeigen sich meistens Ende Mai bis Anfang Juni. Dieser Tee hilft auch als vorbeugende Maßnahme gegen eine lästige Erkältung.
Die Beeren, die dann im Herbst reif sind werden als Saft oder Marmelade verwendet. Doch sie sollten immer erst gekocht werden, da sie im Rohzustand leicht giftig sind.
In der Volksheilkunde wird auch berichtet, dass die Rinde ein probates Heilmittel sei. Schält man die Rinde von oben nach unten wirkt sie als Abführmittel, in die andere Richtung, also von unten nach oben, als Brechmittel.
Ich persönlich trinke gerne den Saft, verdünnt mit Wasser oder auch mit Sekt.
Und wer kennt nicht den Hugo, der längst ein beliebtes Sommergetränk ist.
"Der Holunder wirkt bei mancherlei Leiden und schmeckt auch noch gut, Holler ich zieht vor dir den Hut."
Im Mai stelle ich eine Pflanze vor, die sehr bekannt ist, selbst bei Kindern.
"Das Gänseblümchen", das Heilkraut des Jahres 2017.
Es wurde schon im Mittelalter sehr geschätzt. Leonhart Fuchs (1543) schreibt:" Die Gennsblum ist fürtreffenlich gut zu dem lamen glidern, verzeret auch die kröpff. Es ist gut zu dem Podagra (Gicht) vnnd hüfftwee, dann es zerteylt vnnd verzert allerley grobe
feuchtigkeyt."
Und Hyroniemus Bock rühmt ganz besonders die wundheilende Wirkung.
Heute verwendet man das Gänseblümchen im Salat oder auf dem Butterbrot als Appetitanreger und zur Blutreinigung.
Bei schlecht heilenden Wunden kann man eine Waschung machen, d.h. man macht aus Blättern und Blüten einen Tee und wäscht mit diesem dann die Wunde aus.
Ich verwende es auch in meiner Kräuterbutter zur Verzierung. Also ruhig im Frühjahr mal zulangen und genießen....
Trotz aller guten Eigenschaften sollte man es nicht in rauen Mengen essen, denn wie immer gilt:" Die Dosis macht das Gift!" Außerdem bitte immer erst den Arzt oder Apotheker fragen bevor die hier vorgestellten Anwendemöglichkeiten genutzt werden.
Sie war die erste Pflanze, die ich entdeckte nach meinem allerersten Wochenende zur Ausbildung zum Heil- und Wildkräuterpädagogen. Meine Frau und ich waren überzeugt, wir hätten Löwenzahn entdeckt, doch bei genauerem Hinschauen stellten wir fest, dass die Pflanze doch anders aussah. Uns wurde schnell klar, dass nicht alles was gelb blüht, auch Löwenzahn ist. Zu Hause angekommen fand ich ein Bestimmungsbuch und jetzt hieß es Blättern, Schauen und Vergleichen mit den Fotos die ich gemacht hatte. Es wurde ein kurzweiliger Abend und ich wusste danach, es wird noch Vieles zu entdecken geben in der Natur.
Zum Huflattich sagt man scherzeshalber, dass der Sohn vor dem Vater kommt, denn man sieht immer erst die Blüten, bevor die hufförmigen Blätter viel später dann zu sehen sind. Er blüht bei uns ab März, wobei es davon abhängt, wann sich der Frühling zeigt.
Früher in der Volksmedizin wurde der Huflattich bei chronischer Bronchitis, einer Staublunge oder einfachem Husten als eine der wertvollsten Heilpflanzen angewandt. Man bekam sogar in der Apotheke eine Huflattichzigarette, die allerdings bei Dauergebrauch krebserregend wirken konnte und daher heute nicht mehr angewendet wird. Außerdem wurde der Huflattich zur Behandlung von Wunden, Entzündungen und Hautausschlägen genutzt.
Die verwendeten Pflanzenteile sind die Blätter und Blütenköpfchen.